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Dinge besser machen (2)

Die Reihe "Dinge besser machen" möchte ich mit einem weiteren – vermeintlichen – Allgemeinplatz fortsetzen:

Heute schon gelobt? 

Man kann es auch anders formulieren: meinem Erleben nach fehlt häufig der Respekt und die Anerkennung für das, was der Andere macht. Und zwar unabhängig von der Stellung der Betroffenen zueinander. 

Beliebt ist natürlich die Richtung, in der Subordinierte sich von Ihren Scheffs ungeliebt fühlen. Der Vorgesetzte sagt komische Dinge, dreht sich um und der Angestellte beginnt mit seinem Kollegen über das Gesagte zu lästern. In Zeiten großen erlebten und breit öffentlich diskutierten Stresses ein verständliches, aber sinnleeres Phänomen. 

Ähnliches gibt es zwischen Kollegen, über Abteilungen hinweg, im Verhältnis Auftraggeber-Auftragnehmer; auf jeden Fall viel zu häufig.

Besonders unangenehm ist es, wenn ein Vorgesetzter über seine Mitarbeiter meckert und sich am Ende gar als ausgebeuteter Gönner seiner Angestellten fühlt. Denn er gibt zunächst einmal vor, welche Kultur er im Unternehmen leben möchte. Und dann Lästereien? Unzufriedenheit, die aus allen Poren strömt? Wohl dem Mitarbeiter, der sich trotzdem motivieren kann, für diesen Vorgesetzten die heißen Eisen aus den Kohlen zu fingern …

Übrigens: Kunden, die Ihr Haus besuchen, riechen sofort, dass etwas faul ist. Manche sind so schlau und fragen sogar nach; nicht bei den Vorgesetzten; bei den Angestellten. Meist wird dann direkt und frisch von der Leber geantwortet. Na, nervös?

Machen wir es kurz:

Erstmal versuchen, zu verstehen. Im Zweifelsfall nachfragen. Sich auf Augenhöhe begegnen. Respekt zeigen; den gleichen, den man selbst erfahren möchte. Lieber einmal zuviel das Werk des Gegenüber loben, als Enttäuschung zu erzeugen, weil man den Stolz des Anderen übersehen hat.

Und: immer wieder versuchen, möglichst unvoreingenommen in Situationen hineinzugehen. Der Gesprächspartner hat Gründe, warum er so ist, wie er ist. Und als Vorgesetzter sollte man sich damit auseinandersetzen, welche Faktoren die Arbeitsleistung beeinflussen. Das Zeigen von Verständnis und Anteilnahme ist kein Zeichen von Schwäche.

In einigen Fällen wird es auch angeraten sein, klare Grenzen zu ziehen – auch das ist eine Notwendigkeit und kann in respektvoller, klärender Weise geschehen. 

Das war's schon.