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Tutorial: Farbe in Print und Internet angleichen

In einem Design-orientierten Umfeld steht man häufig vor dem Problem, dass die Farbwiedergabe eines Logos oder eines Fotos schon auf unterschiedlichen Printmaterialien nicht einheitlich ist. Und dann soll das ganze auch noch im Internet erscheinen … Beim Pendeln zwischen CMYK und RGB steht man schnell vor grundsätzlichen Entscheidungen. Dieser Beitrag soll Ihnen dabei helfen, diese Entscheidungen bewusst treffen zu können.

Panik?

In vielen Fällen – und ohne einen Schulungsmarathon absolviert zu haben – könnten Sie jetzt langsam in ein Gefühl dezenter Panik verfallen, weil alles was Sie sehen nicht zusammenpasst, Ihnen nicht gefällt und Sie merken, wie komplex das offenbar wird.

Doch bewahren Sie Ruhe; schlussendlich geht es nur um eins: wissen, was Ihre Farbreferenz ist und anschließend dafür sorgen, dass im Internet ein ähnlicher Eindruck hinterlegt und von den meisten Menschen gesehen wird. Ich versichere Ihnen: das kriegen wir gemeinsam hin.

sRGB-Farben ermitteln:

Wenn treffend bestimmt werden konnte, welches Druckverfahren in Kombination mit einem bestimmten Material die erwünschte Farbwiedergabe zum Ergebnis hatte, führt der Weg zur übereinstimmenden Farbdarstellung auf dem Monitor zunächst über die korrekte Anlage der Ausgangsdaten in einer DTP- oder Grafikapplikation.

Ziehen wir eine Beispieldatei als Muster heran:

Der Preview links wurde auf dem in diesem Artikel beschriebenen Weg erzeugt. Wie Sie sehen, kommen insbesondere das RGB-Grün und -Blau damit deutlich ungesättigter auf dem Bildschirm an, als bei einem rein an RGB orientierten Ausgabeweg zur Optimierung für den Bildschirm.

Sie können das entsprechende Indesign CS4-File herunterladen, und damit ein wenig experimentieren. Wenn Sie es in Acrobat unter Simulation von  verschiedenen Farbräumen betrachten, werden Sie die Auswirkungen, insbesondere auf das Cyan, schön sehen können.

In Adobe Acrobat können Sie über den Punkt „Ausgabevorschau“ wunderbar ausprobieren, wie sich die verschiedenen Elemente beim Umschalten der Ausgabe­bedingung verändern. Besonderes Augenmerk gilt den beiden Grauverläufen und den RGB-Farbfeldern. Der obere Grauverlauf ist reines Druckschwarz; der untere ein RGB-Schwarz-Verlauf. Da sieht man schon, dass die Graubalance in beiden Farbsystemen sehr unterschiedliche gehandhabt wird. Auch das ist wichtig zu wissen (und zu sehen), damit man die Leistung des Farbmanagements besser versteht! An den RGB-Feldern sehen Sie dann eindringlich, warum es ein riesiger Unterschied ist, ob RGB-Material in ein US Sheetfed-Profil oder nach ISO Coated überführt wird …

Den Farbumfang des Fotos können Sie übrigens weitgehend außer Acht lassen; es handelt sich um ein sRGB-Bild; aus diesem Grund werden Sie keinen „Einbruch“ in der Farbqualität sehen, wenn Sie zwischen AdobeRGB und sRGB wechseln. Entscheidend sind die Farbfelder und insbesondere die Verläufe, wenn Sie von RGB in verschiedene CMYK-Profile wechseln. Diese Zusammenhänge zu verdeutlichen ist hier das Ziel.

Abgeleitet von unserem Print/Internet-Szenario bieten sich die nebenstehend gezeigten Farbmanagement-Settings als passende Ausgangsbasis für die Umwandlung nach RGB an.

Nutzen Sie die Bridge der Creative Suite, um diese Settings applikationsübergreifend zu hinterlegen, dann müssen Sie in den Einzelapplikationen nicht stets wachen Auges auf die Profile schielen, sondern Sie schalten dort zentral zwischen Ihren „Print“- und „Screen“-Settings um.

Von CMYK nach (s)RGB >>